Flächen­fraß stoppen

Ich fordere den Stadtrat und die Stadtverwaltung auf, den Flächenfraß in Leipzig zu stoppen. Bereits versiegelte Flächen müssen immer zuerst bebaut werden.

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Was ist das Problem?

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich in Deutschland die Fläche für Siedlung und Verkehr von 1992 bis 2020 um 28,3 % erhöht. Dieser Zuwachs vollzog sich in weiten Teilen zu Lasten der landwirtschaftlich genutzten Fläche – auch rund um Leipzig.

Dieser enorme Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr hat Auswirkungen auf die Umwelt. Denn: Versiegelte Flächen schaden Böden und begünstigen Hochwasser. Eigenheimsiedlungen sind ein ökologisches Desaster. Die Zersiedelung erzeugt mehr Verkehr und damit wiederum mehr versiegelte Verkehrsflächen.

Doch für städtisches Wachstum auf Kosten der Umwelt sollen auch in Zukunft weitere Naturflächen verschwinden. Rein rechnerisch bestünde, bei einer unveränderten jährlichen Flächeninanspruchnahme das gesamte Stadtgebiet in 70 Jahren vollständig aus Siedlungs- und Verkehrsflächen. Das hätte fatale Folgen für Mensch und Natur. Dabei sind die Folgen von Urban Sprawl und Zersiedlung für Umwelt und Klima längst bekannt.

Warum ist das Problem jetzt wichtig?

Innenentwicklung vor Außenentwicklung: so lautet das Grundprinzip einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Doch dieses Prinzip wird in Leipzig mehr und mehr über den Haufen geworfen. Denn: Trotz Klimanotstand plant die Stadtverwaltung neue Baugebiete an den Rändern von Leipzig. Geht es nach Baubürgermeister Dienberg, soll zukünftig an Leipzigs Stadträndern ordentlich gebaut werden. Den Anfang macht Knautkleeberg-Knauthain. Wo früher grüne Wiesen waren, sind heute große Baugruben und die ersten Häuser bereits bezogen.

Auch die Kernstadt von Leipzig ist in den letzten zehn Jahren enorm gewachsen. Die Folge: Immer mehr Brach- und Grünflächen werden zugebaut. Eigentlich sollte das Prinzip der “Doppelten Innenentwicklung” gelten. Dies meint Flächenreserven im Bestand baulich sinnvoll zu nutzen, gleichzeitig, aber auch urbanes Grün zu entwickeln, zu vernetzen und qualitativ aufzuwerten. Doch davon kann keine Rede mehr sein. Auf wertvollen Freiflächen entsteht ein Betonklotz nach dem anderen. Und jeden Tag wird weiter gebaut.

Wie können wir das Problem gemeinsam lösen?

Mit unserem Appell Mehr Grün für Leipzig fordern wir von der Stadt:

Bebaut bereits versiegelte Flächen zuerst. Neuversiegelung darf nur noch die absolute Ausnahme sein. Handelt nach dem Grundsatz “Vermeiden – Verwerten – Ausgleichen”.
Wirkt der Versiegelung am Stadtrand durch neue Eigenheimsiedlungen entgegen. Lasst nur dort bauen, wo Gebiete mit Straßenbahn oder S-Bahn erschlossen sind und (soziale) Infrastruktur vorhanden ist.
Wendet das Prinzip der kompakten, nutzungsgemischten Stadt bei Bauvorhaben konsequent an. Anstatt einstöckige Gebäude mit einem großen Parkplatz davor zu bauen, kann man viel Platz sparen, indem man Nutzungen stapelt – also im Erdgeschoss der Supermarkt, darüber die Arztpraxis und darüber Wohnungen. Das ermöglicht kurze Wege im Alltag aller Leipziger:innen.
Veranlasst, dass Bauunternehmen bestehende Bäume und Hecken in die Planung von Bauprojekten integrieren. Ist das nicht möglich, müssen Ausgleichspflanzungen in unmittelbarer Nähe stattfinden. Das zuständige Bauordnungsamt muss das streng kontrollieren.

Gemeinsam Leipzigs Flächen­­fraß Stoppen

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Zusammen erreichen wir mehr

Das sind unsere Erfolge: Meilensteine des Ökolöwen-Appells Mehr Grün für Leipzig

2022

Unser beharrliches Dranbleiben für das vertikale Stapeln von Nutzungen bei Bauprojekten zahlt sich aus: Die ersten gestapelten Projekte, welche eingeschossige Lebensmittelmärkte ersetzen, sind bereits eröffnet (z.B. Konsum, Märchenwiese)

2022
2022

Der Stadtrat hat die Verwaltung im September 2022 beauftragt, eine wirkungsvolle Strategie zur Netto-Null-Neuversiegelung bis 2030 zu entwickeln.

2022
2019

Stadt Leipzig startet mit Expertenworkshop “Besser Stapeln! – Chancen vertikaler Nutzungsmischung” Umsetzungstrategie für weniger Flächenverbrauch bei Bauvorhaben.

2019
2018

Stadtrat beschließt integriertes Stadtentwicklungskonzept 2030 (INSEK). Mit dem Schwerpunkt “Doppelte Innenentwicklung” – Balance zwischen Verdichtung und Freiraum. Das Wachstum ist flächensparend zu gestalten. Die Grün- und Freiraumqualitäten sind zu erhalten.

2018
2009

Stadtrat beschließt integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020 (SeKo) mit dem Fokus Innen- vor Außenentwicklung zur Vermeidung von Zersiedelung (urban sprawl)

2009
2007

In Leipzig wird die “Leipzig-Charta für eine nachhaltige europäische Stadt” von den Bauminister:innen der EU-Mitgliedsstaaten unterzeichnet. Sie beschreibt die nutzungsgemischte, kompakte europäische Stadt im Kontrast zu den amerikanischen Städten mit urban sprawl am Stadtrand und Hochhaus-City im Zentrum.

2007
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Wir kämpfen dafür, den unsinnigen Flächenfraß zu stoppen und Leipzigs Natur am Stadtrand zu schützen. Die Stadtverwaltung und Politik muss das Problem endlich ernst nehmen. Mit deiner Unterstützung sind wir in der Lage, einen Unterschied zu machen. Spende jetzt! 

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